Deutschlands umfassendes Online-Portal für Datensicherheitsfragen
im privaten, beruflichen, geschäftlichen und behördlichen Umfeld
... Auszug
ds: Herr Fischer, die Redaktion von datensicherheit.de vertritt die Überzeugung,
dass betriebliche wie private Daten Vermögenscharakter haben und eigentlich
mindestens so stark vor dem Zugriff Fremder zu schützen sind wie materielle Wer-
te. Unser täglicher Blick in die Medien zeigt uns aber, dass das Bewusstsein dafür
noch weitgehend fehlt und Fahrlässigkeit an der Tagesordnung ist - welche Erfah-
rungen haben Sie auf diesem Gebiet gesammelt?
Fischer: Also, wir können bestätigen, dass der kriminelle Bedarf an persönlichen
Daten weltweit wächst …
ds: … Stichworte “Phishing” und “Skimming”…
Fischer: … genau - aber während die aktuelle Berichterstattung über derartige
Vorfälle etwa des Ausspähens von Kontodaten vielleicht ein wenig die Sensibilität
der Anwender schärfen wird, gibt es eine offene Flanke der Datenabschöpfung, die
niemand bisher so richtig ernst nimmt.
ds: Sie sprechen im Grunde von Daten-Abfällen?
Fischer: Wenn Sie so wollen! In der Tat mag diese Assoziation mit „Müll” zu einer
weitverbreiteten Ignoranz im Zusammenhang mit dem sicheren Löschen von nicht
mehr benötigten Alt-Daten führen.
ds: Sicheres Löschen von Daten - gerade dieser Aufgabe hat sich Ihr Unternehmen
ja verschrieben…
Fischer: Ich möchte diese Aussage noch präzisieren: Wir haben uns auf sichere Da-
tenlöschung sogar spezialisiert - es ist unser Geschäftsfeld, auf dem wir tagtäglich
arbeiten.
ds: Unserer Recherche nach betreiben Sie dazu eine eigene Forschung und Entwicklung…
Fischer: Das ist richtig - sowohl am finnischen Hauptsitz des Unternehmens als auch
in der eigenständigen Niederlassung in Deutschland.
ds: Verraten Sie uns doch bitte in wenigen Worten, worin das Kernproblem des Lö-
schens von Daten besteht!
Fischer: Ich gebe mal zwei Stichpunkte vor: Vollständigkeit wie auch Nachweisbarkeit
der jeweiligen Datenlöschung sind von zentraler Bedeutung - und eben leider nur sel-
ten gegeben. Viele Software-Angebote versagen auf diesem Gebiet. Wer aber seine
alte Hardware weiterveräußern möchte, ist zwingend darauf angewiesen, vorab sämt-
liche Daten unwiderruflich zu löschen und diese Löschung auch über ein vertrauens-
würdiges Protokoll zu dokumentieren.
ds: Ich entsinne mich, dass uns vor einigen Monaten eine Nachricht unterkam, nach
der beim Kauf gebrauchter Festplatten über eBay plötzlich ein unerwarteter Zugriff
auf Informationen über ein US-Raketenabwehrsystem möglich gewesen sein soll…
Fischer: Bedenken Sie bitte, dass nicht jeder dieser Vorfälle in die Medien gelangt -
allenfalls die “Spitze des Eisbergs”!
ds: Wie sicher ist denn Ihr Löschverfahren?
Fischer: Nun, es hat die Zulassung bis zum Geheimhaltungsgrad “Nato secret”. In
sechs EU-Staaten ist unsere Löschsoftware schon zertifiziert und wird dort von den
Ministerien, sogar von den Verteidigungsministerien eingesetzt.
Ferner arbeiten bereits Interpool und die EU-Kommission seit Jahren mit unserer
Lösung.
ds: Worin besteht prinzipiell das Manko anderer Softwareangebote?
Fischer: Es gibt schon Programme, mit denen Daten sogar 99-mal überschrieben
werden - aber, und das ist die Schwachstelle, eben nicht alle Bereiche der Festplatte!
ds: Das bedeutet, dass nur Teile der Festplatten ordentlich gelöscht, aber einige auch
unverändert bleiben?
Fischer: Nehmen Sie die ATA-geschützten Bereiche, die etliche Löschprogramme gar
nicht erst erkennen, geschweige denn darauf zugreifen können. Doch auch dort kön-
nen sich sensible Anwenderdaten im Umfang mehrerer Gigabyte befinden!
ds: Herr Fischer, wir fassen also zusammen: “Datenmüll” ist für Kriminelle wertvoll -
er muss somit vollständig und nachweisbar entsorgt werden, um die Integrität des
Dateneigners zu bewahren und Skandalen vorzubeugen…
Fischer: … und um eben nicht irgendwann auf Ihrer Website benannt zu werden!